Der Preis ist zu hoch
Bundesstraße 16 – geplante Ortsumfahrung Ichenhausen-Kötz:
Das Staatliche Bauamt hat in einer auf ersten Blick beeindruckenden Animation vermutlich für viel Geld visualisieren lassen, von welch großem Nutzen dieses Projekt sei und wie es sich schadlos in die mittelschwäbische Landschaft füge. So sollen die vielen Bedenken abgewiegelt werden – etwa der immens hohe Flächenverbrauch oder astronomisch gestiegenen Kosten. Aber Bilder sind halt bloß Bilder und die Wirklichkeit schaut anders aus.
Deutlich wurde das bei einer Fahrradtour, die entlang der geplanten Trasse führte und zu der der Bund Naturschutz in Bayern und das Bündnis „Mensch und Natur e.V.“ eingeladen hatten. Prominenteste Teilnehmerin war Ekin Deligöz, die seit vielen Jahren als Abgeordnete der Grünen die Region im Bundestag vertritt. Sie ist Mitglied des Haushaltsausschusses und weiß daher, dass in vielen Politikerköpfen und auch in Behörden immer noch die Vorstellung vorherrscht, Verkehrsprobleme könnten mit noch mehr Straßen, noch mehr Asphalt, Beton und Naturzerstörung gelöst werden.
Konkret würde dies bedeuten, dass wertvolle Biotope, wie zum Beispiel das Winterbachtal, unwiederbringlich zerstört wären, dass zudem 16 ha Wald gerodet und dass bis zu 40 Hektar teilweise sehr hochwertige landwirtschaftliche Flächen verloren gehen würden. Als Ergebnis würde die Verkehrsbelastung nicht vermindert, sondern nur verlagert.
Deshalb gilt es, nach umweltverträglichen (innerörtlichen oder ortsnahen) Lösungen zu suchen, sowie auf Möglichkeiten der überörtlichen und innerörtlichen Verkehrslenkung zurückzugreifen. Sicherlich wird auch dies nicht ohne Belastungen gehen, aber gewiss nicht zu dem hohen
Preis, der dafür gezahlt werden soll, um schneller von A nach B zu kommen.