Pädagogisches Konzept für die Umweltbildungsarbeit der Kreisgruppe Günzburg des Bund Naturschutz
Natur erleben – Verstehen – Schützen
Die Umweltbildungsarbeit der Kreisgruppe Günzburg des Bund Naturschutz lädt Menschen aller Altersgruppen dazu ein, die Natur mit allen Sinnen zu entdecken. Ob Wald, Wiese oder Gewässer – wir vermitteln Wissen über Lebensräume, Artenvielfalt, Klimaschutz und nachhaltiges Handeln. Durch spielerische, kreative und forschende Methoden fördern wir nicht nur die Verbindung zur Natur, sondern auch soziale Kompetenzen und verantwortungsbewusstes Handeln. Gemeinsam erleben, lernen und die Zukunft nachhaltig gestalten – direkt vor der eigenen Haustür!
In Fokus unserer Umweltbildungsarbeit stehen das Kennenlernen verschiedener Lebensräume, das Erleben der Natur mit allen Sinnen, der Erhalt der Artenvielfalt, der Klimaschutz, ein nachhaltiger Lebensstil sowie das Leben im Wandel der Jahreszeiten.
Die Teilnehmenden entdecken unterschiedliche Lebensräume wie Wald, Wiese, Hecke und Gewässer und lernen dabei die Pflanzen- und Tierwelt sowie ökologische Zusammenhänge und Kreisläufe kennen. Dabei wird verdeutlicht, wie diese Bereiche ineinandergreifen und welche Auswirkungen ihr Zusammenspiel hat.
Das große Thema Klimawandel, Auswirkungen der Klimaerwärmung, weltweit, aber auch die Möglichkeiten jedes Einzelnen, hier entgegenzusteuern, wird sensibel und zielgruppengerecht vermittelt.
Unterschiedliche Altersstufen lernen unweigerlich, und ohne erhobenen Zeigefinger, einen nachhaltigen Lebensstil kennen, im Bereich des Konsumverhaltens und der Ernährung, der auf unterschiedlichen Ebenen Handlungsmöglichkeiten bietet.
Die TN werden befähigt, Problemstellungen zu erkennen und Lösungsansätze zu finden. Das eigene Handeln wird überprüft und ein Entscheidungsspielraum vorgestellt.
Unsere Umweltbildungsarbeit zielt darauf ab, dass die TN einen wertschätzenden und respektvollen Umgang nicht nur mit der Natur, sondern auch untereinander pflegen.
Die Fähigkeit zur Empathie und die eigenen Sozialkompetenzen sollen gestärkt werden. Wir kommen an die Einrichtungen, damit die TN die Natur vor der Haustür kennenlernen und einen direkten Bezug zu ihrer schul- und wohnortnahen Umgebung haben.
Zielgruppen:
Um bereits die Kleinsten spielerisch mit der Natur und unserer Umwelt in Kontakt zu bringen, bieten wir für eine feste Waldspielgruppe für Kinder im Alter von 2 bis 5 Jahren “Die Waldentdecker“ an, eine wöchentlich eineinhalbstündige Waldgruppe. Hier nehmen regelmäßig 16 Kinder aus 11 Familien mit einem Elternteil teil. Ziel ist es auch hier den Kindern eine Verbindung zur Natur zu ermöglichen und diese im Wandel der Jahreszeiten zu erleben. Es ist uns wichtig, dass die Eltern die Naturerfahrungen ihrer Kinder teilen und zum Nachmachen angeregt werden.
Für außerschulische Gruppen im Grundschulalter bieten wir ein monatliches zweistündiges Treffen an. In der Kreisgruppe werden Umweltbildungsangebote für 3 Kindergruppen mit je 10 – 15 Kinder angeboten. (Die neugierigen Frischlinge, die UHU´s – Umwelthelden unterwegs, die Kiebitze). Unter dem Motto „dreckig aber glücklich“ werden Naturerfahrungen mit allen Sinnen angeboten. Auch im Rahmen von 3 Ferienprogrammen im Landkreis Günzburg können wir Kinder im Alter von 6 – 14 an Umweltthemen heranführen. Hier ist die TN-Zahl auf 12 Kinder pro Veranstaltung begrenzt. Bei einer Kooperation mit dem KJR konnten auch schon 50 Kinder teilnehmen. Unsere jährlich wechselnden geförderten Angebote umfassen 6 Stunden und werden möglichst an zwei Vormittagen angeboten, um so einen nachhaltigen Lerneffekt zu erzielen. Das Angebot richtet sich an Kinder vom Vorschulkindergartenalter bis zur Sekundarstufe. Hier werden idealerweise jährlich 16 Projekte angeboten für Gruppen mit einer TN-Zahl zwischen 12 im Kindergarten und bis zu 25 TN in den Schulen (abhängig von den jeweiligen Klassengrößen).
In diesem Jahr konnte erstmals eine Kooperation mit dem ansässigen Berufsbildungszentrum durchgeführt werden. Hier wurde mit 14 Teilnehmern im Alter zwischen 18 und 25 Jahren neben Naturerfahrungen auch das Dilemma zwischen Klimaschutz und Artenschutz mit einem Rollenspiel aufgezeigt.
Methoden:
- Mit Exkursionen zu den verschiedenen Lebensräumen lernen die TN ihre nahe Schul- und Wohnumgebung kennen und die Wertschätzung für die Natur fördern. |
- Praktische Team-Aktionen, wie z.B. Müllsammeln und später gemeinsames Kunstwerk aus dem gesammelten Abfall herstellen, stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl und die sozialen Kompetenzen. |
- Gemeinsames Kräutersammeln und die Verwendung dieser Kräuter durch Kochen oder Herstellen von Salben zeigt Möglichkeiten, wie im Alltag nachhaltig es Handeln praktiziert werden kann. |
- Forschend mit Experimente die Natur kennenlernen und Fragen zum Klimawandel lösen |
- Mit Landarteinheiten, die Kinder zu konzentriertem Tun führen, Ruhe finden und dabei Spaß und Erfolg erleben |
- Mit Bastelaktionen eine Lösungsmöglichkeit für das eigene Handeln im Alltag herstellen, z.B. Upcycling von Stofftaschen aus T-Shirts |
- Mit Bewegungsspielen an der frischen Luft wird der jeweiligen Lebensraum wie z.B. der Wald als Entspannungs- und Freizeitort wahrgenommen und Stress abgebaut |
- Mit Erstellen von Plakaten und Lebensraumheften können die TN ihre Erfahrungen vertiefen. |
- Mit Spielen, Rätseln und Puzzeln, Freude an der Natur verstärken, Neugierde wecken und alle Sinne miteinbeziehen |
- mit Spielen nachhaltiges Handeln kennenlernen und verstehen, dass Ressourcen und Rohstoffe nicht unendlich zur Verfügung stehen. (z.B. Baumernte) |
- Mit dem Weltverteilungsspiel die ungerechte Verteilung von Ressourcen weltweit zu erkennen und Empathie für andere Kulturen zu erlernen. |
- Mit einem gemeinsamen Frühstück werden die Beziehungen zwischen unserer Ernährung und dem Klimawandel aufgezeigt. |
- Rollenspiel um Dilemma zwischen Klimaschutz und Artenschutz aufzeigen, z.B. Ausbau Windkraft vs. Schutz von Vögeln, Fledermäusen und Eingriff in den Wald Materialauswahl: |
- Mit Forscherprotokollen lernen die TN die Lebensräume Wald, Wiese, Hecke und Wasser kennen und werden ermutigt, in die Pflanzen- und Tierwelt selbständig einzutauchen. |
- Becherlupen und Kescher sind Ausstattungen zur Erkundung des Lebensraums Wasser |
- Modelle, wie der Aufbau eines Baumstammes oder eine Baumscheibe veranschaulichen ein Thema. |
- Mit Bestimmungs-Apps zu Pflanzen konnten die TN dieses Jahr auf „Krautschau“ gehen und die Pflanzen am Wegesrand kennenlernen. Mit Folien und Bildern werden Zusammenhänge aufgezeigt. |
- Mit verschiedenen Puzzles dürfen die die TN selbständig ökologische Kreisläufe herausfinden, z.B. den wie der Wasserkreislauf funktioniert oder die Photosynthese. |
- Bild- und Filmmaterial veranschaulicht Problemstellungen (z.B. Auswirkungen des Klimawandels) |
Dauer unserer Angebote
- Unsere geförderten Projekte werden an mindestens zwei Vormittagen angeboten, um so einen nachhaltige Lerneffekt zu erreichen.
- Für unsere außerschulischen Gruppen, werden einmal im Monat zweistündige Treffen angeboten. So kann der Jahreskreislauf optimal erlebt und kennengelernt werden.
- Unsere Kleinsten dürfen wöchentlich als Naturentdecker den Wald und seine Bewohner kennenlernen. - Ferienprogramme werden auch ganztags angeboten.
Lernziele:
Unsere Umweltbildungsarbeit soll Wissen vermitteln, Bewusstsein schaffen und zum Handeln motivieren. Wir möchten die Verbindung zur Natur stärken und zeigen, wie jeder Einzelne zum Schutz unserer Umwelt beitragen kann. Dabei stehen folgende Lernziele im Mittelpunkt:
- Die TN sollen die Natur wieder kennen- und verstehen lernen, nach dem Motto „Nur was ich kennen, kann ich lieben und werde ich schützen“.
- Wir möchten erreichen, dass sich der Mensch als verantwortungsvoller und gleichberechtigter Teil des Ökosystems Erde erfährt und dafür sensibilisieren ,dass sein Handeln Auswirkungen auf die Natur und Umwelt hat.
- Die TN sollen ökologische Zusammenhänge und Kreisläufe kennenlernen und so erkennen, dass Eingriffe in Natur immer Auswirkungen auf andere Bereiche hat.
- Es soll nicht nur Freude und Interesse an der Natur geweckt werden, sondern eine Sensibilisierung dafür stattfinden, dass unser Handeln Auswirkungen für nachfolgende Generationen hat.
- Die TN sollen befähigt werden, selber Lösungsmöglichkeiten zu finden und diese im Alltag umzusetzen
- Die TN sollen auch Möglichkeiten kennenlernen, wo und wie sie sich für die Natur und Umwelt engagieren können.
Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft
Unsere Umweltbildungsarbeit soll nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch Begeisterung für die Natur wecken und zum aktiven Mitgestalten einer nachhaltigen Zukunft inspirieren. Denn jeder kleine Schritt zählt – für unsere Umwelt, für kommende Generationen und für ein bewusstes Miteinander.