Im Märzen der Bauer...-Essen müssen wir alle
Ernte Teilen - ein Film über die SoLaWi Ulm
Die Ortsgruppe des Bund Naturschutz, das Dossenberger Gymnasium und die vhs zeigten den Film „Ernte teilen“ von Philipp Petruch in den neuen Räumlichkeiten des Dossenberger Gymnasiums.
“ERNTE TEILEN” erzählt die Geschichte von Landwirt:innen , die dem Wachstumszwang unseres Systems etwas entgegensetzen und aus den Strukturen der konventionellen Landwirtschaft ausbrechen. Filmemacher und Aktivist Philipp Petruch begibt sich mit dem Film auf eine Reise zu drei Initiativen, die solidarische Ladwirtschaft betreiben (SoLaWi). Sie verbindet ein klares Ziel. Mit Hilfe von Gemeinschaften schaffen sie einen lokalen Versorgungskreislauf nach den Werten von Ökologie und Gemeinwohl.
"Mit Mut, Gemeinschaftssinn und einem neuen Verhältnis von Konsument und Produzent verändern wir die Landwirtschaft und ein kleines Stück der Welt„ so Petruch. Das Konzept der solidarischen Landwirtschaft gibt den Produzenten finanzielle Sicherheit: Die Mitglieder einer SoLaWi zahlen einen Festbetrag pro Monat, der in der Regel jedes Jahr neu festgelegt wird und bekommen dafür wöchentlich die Produkte wie z.B. Gemüse. Gibt es beispielsweise wetterbedingte Ernteausfälle, hat das keine finanzielle Auswirkung für die Landwirt:innen oder Gärtner:innen. Zudem gibt es auch keine Überproduktion und Lebensmittelvernichtung. Was produziert wird, wird verteilt. In einem guten Jahr mehr, in einem schlechten weniger.
Bei der anschließenden Gesprächsrunde berichtete Claus Ruf von der SoLaWi Ulm über Aufbau und Alltag des 50 bis 60 Mitglieder starken Vereins. Er erläuterte die verschiedenen Möglichkeiten so eine Landwirtschaft zu starten und stand Frage und Antwort den interessierten Filmbesucher:innen. Geht die Gründung einer SoLaWi nicht von einer bestehenden Landwirtschaft aus, dann ist die Möglichkeit geeignete landwirtschaftliche Flächen zu kaufen nicht so einfach.
Thomas Graupner vom Bayerischen Bauernverband Günzburg erklärte dazu kurz einige Grundsätze aus dem bayerischen Grundstücksverkehrsgesetz. Dabei gilt als oberste Prämisse „Bauernland in Bauernhand.So ist auch die SoLaWi in Ulm immer wieder auf der Suche nach Flächen für ihren Gemüseanbau. „Wie verteilt sich die Arbeit bei ihnen in Ulm, machen da alle freiwillig mit? “ will ein Zuschauer wissen. “Ein innerer Kern von 10 Leuten kümmert sich um die Organisation und bei den angekündigten Einsätzen wie Kartoffelernte läuft es problemlos“ antwortete Ruf.
Unter den Filmbesucher:innen bestand großes Interesse sich an einer solidarischen Landwirtschaft zu beteiligen.