Achtung Kröten
Die wärmeren Frühlingstemperaturen verbunden mit Regenfällen führen dazu, dass jetzt die Hochphase der Amphibienwanderungen stattfindet. Viele ehrenamtliche Helfer des Bundes Naturschutz (BN) retten in diesen Tagen Fröschen, Kröten und Molche vor dem Verkehrstod.
Der BN appelliert an die Autofahrer, nun Rücksicht zu nehmen, nicht nur auf die Amphibien, sondern auch auf die Helfer am Straßenrand! Ehrenamtliche Helfer können sich beim BUND Naturschutz melden.
Zudem bittet die Bund Naturschutz Kreisgruppe Günzburg um Hinweise der Bevölkerung zu bislang unbekannten Amphibienwanderwegen, wo wegen fehlender Schutzmaßnahmen noch immer massenhaft Frösche und Kröten überfahren werden. Mitteilungen diesbezüglich bitte an den Bund Naturschutz unter 0160-98420825 oder per e-mail unter jutta.reiter@bund-naturschutz.de.
Auch 2021 verlassen nach dem Winter und dem starken Tages-Temperaturhoch schon ab Anfang März die allerersten Frösche und Kröten ihr Winterquartier. In den Wochen zuvor waren die Nächte meist noch viel zu kalt und zu trocken. Amphibien brauchen feuchtwarme Abend- und Nachtstunden zum Wandern, vorzugsweise bei Regen und einer Temperatur von über 5 °C. Sprunghaft gestiegene Temperaturen verbunden mit leichten Regenfällen machen die Tiere mobil: scharenweise überqueren dann Amphibien die Straße, um Teiche und Feuchtgebiete zum Ablaichen zu erreichen.
Schwerpunkte der Wanderung sind Talräume, in denen der Wald an Tümpel oder Weiher grenzt. Ohne Rücksicht und Hilfe haben viele Amphibien kaum eine Chance, zahlreiche Populationen sind bereits ausgerottet worden. Achten Sie nun auf wandernde Amphibien, damit der Laichzug der Lurche nicht zum Leichenzug wird.
Kröten bewegen sich nicht nur langsam fort sondern verharren zusätzlich im Scheinwerferkegel in einer Schreckstellung. Wenn sie Glück haben und nicht direkt von einem Auto getötet werden, werden sie häufig ab ca. 60 km/h vom Luftwirbel der Autos erfasst, hochgewirbelt und getötet.
DER BUND NATURSCHUTZ BITTET DIE AUTOFAHRER BEI NÄCHTLICHEN FAHRTEN JETZT UM BESONDERE RÜCKSICHT
Achten Sie auf folgenden Strecken mit Amphibienzäunen auf angepaßte Geschwindigkeiten (Tempo 30) zum Schutz der Tiere und der ehrenamtlichen Helfer an den Wanderbereichen – auch im eigenen Interesse, denn zerquetschte Amphibien wirken auf Asphalt wie Schmierseife:
- Ettenbeuren – Schönenberg GZ25
- Burgau – Brementalstraße
- Ichenhausen – Waldstetten GZ10
- Zufahrtstraße Stubenweiher
- Burtenbach – Lindenallee
→ alle vom Bund Naturschutz betreut
Denken Sie daran, dass vor allem warme, regnerische Abende die fortpflanzungsbereiten Amphibien massenweise zur Laichwanderung locken und fahren Sie dann besonders achtsam.
Wenn Sie viele tote Tiere auf der Straße finden und hier kein Amphibienzaun steht, dann melden Sie dies bitte unter 0162-8569980 oder per mail unter jutta.reiter@bund-naturschutz.de, damit Schutzmaßnahmen ergriffen werden können!
Diese Rücksicht ist dringend notwendig: Die Amphibienbestände Bayerns sind anhaltend rückläufig, immer mehr Arten müssen in die Rote Liste gefährdeter Tiere aufgenommen werden. 13 der 19 heimischen Amphibienarten sind gefährdet. Besonders hohe Rückgänge gab es in den letzten Jahren bei Gelbbauchunke, Kammmolch , Kreuzkröte und in großen Landschaftsteilen beim Laubfrosch.