Neuer Vorstand für die Kreisgruppe
Kein Geschäft mit der Natur
Neugewählter Vorstand der Kreisgruppe Günzburg des Bund Naturschutz in Bayern
Ein Störfall im Atomkraftwerk Gundremmingen führte dazu, dass im Jahr 1977 die Kreisgruppe Günzburg des Bund Naturschutz in Bayern gegründet wurde. Zwar werden die Kühltürme des Kraftwerks in absehbarer Zeit verschwinden, doch auch künftig steht der Bund Naturschutz, dem im Landkreis über 2000 Mitglieder und Förderer angehören, vor großen Aufgaben.
Es ist nicht mehr zu übersehen, dass die Artenvielfalt verloren geht und die Folgen des Klimawandels spürbar werden. Gerade das Engagement einzelner kann hier dagegen halten – der Naturschutz lebt vom Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helfer vor Ort, die sich um den Erhalt bedrohter Tier- und Pflanzenarten kümmern.
Aber auch große Projekte sind es, die den Naturschutz im Landkreis herausfordern: Entsorgung belasteter Materialien, die Schnellbahnstrecke Ulm-Augsburg, Flutpolder an der Donau, der Straßenbau, der immer mehr Verkehr bringt, aber die Lebensqualität in den Städten und Dörfern nur selten verbessert. Hier will der Bund Naturschutz weiterhin seine Anliegen genauso energisch vertreten wie in den vier Jahrzehnten zuvor.
Seit 1986 leitete Karsten Schultz-Ninow die Kreisgruppe Günzburg. Er hat sein Amt nun niedergelegt und wurde Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung gemeinsam mit seiner Ehefrau Renate verabschiedet. Richard Mergner, der Landesvorsitzende des Bund Naturschutz, dankte den beiden für ihren großen Einsatz und verwies zugleich darauf, wie wichtig die Unterstützung durch die Mitglieder war und ist. Dessen ist sich auch der neue Vorstand bewusst, der einstimmig gewählt wurde: Alexander Ohgke als Erster Vorsitzender, Ingeborg Farion und Stephan Deak als seine Stellvertreter.
Angesichts der Stärke des Verbandes mit seinen über 200.000 Mitgliedern in Bayern, aber auch angesichts der Bedeutung des Umweltschutzes, ist der Bund Naturschutz eine nicht zu übersehende Kraft – so der neue Vorsitzende. Gerade weil es so wichtig sei, die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten, werde man auch künftig in gesellschaftlichen und politischen Konflikten verantwortungsvoll Stellung beziehen. Ein „Green Deal“, wie er derzeit so oft verkündet werde, führe letztlich in eine Sackgasse. Mit der Natur lässt sich nicht handeln und spekulieren, sie sei zu respektieren, weil jede und jeder ein Teil von ihr ist.