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Natur und Artenschutz vor der Haustür

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Ökotipps und Nachhaltigkeit

Ginkgo - der Fächerblattbaum

Dieses Baums Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Giebt geheimen Sinn zu kosten,
Wie ‘s den Wissenden erbaut.

Ist es Ein lebendig Wesen
Das sich in sich selbst getrennt,
Sind es zwey die sich erlesen,
Dass man sie als eines kennt.

Solche Frage zu erwiedern
Fand ich wohl den rechten Sinn;
Fühlst du nicht an meinen Liedern
Dass ich Eins und doppelt bin?

Johann Wolfgang von Goethe

Die Niederschrift ist datiert auf den 15. September 1815. Für diesen Tag vermerkt Goethes Freund Boisserée in sein Tagebuch: „Heiterer Abend; Goethe hatte der Wilmer ein Blatt des Gingko biloba als Sinnbild der Freundschaft geschickt aus der Stadt [Frankfurt]. Man weiß nicht, ob es eins, das sich in 2 teilt oder zwei, die sich in eins verbinden. So war der Inhalt des Verses.“

Der Ginkgo ist im Pflanzenreich ein sogenanntes lebendes Fossil: Er war bereits vor 180 Millionen Jahren auch in Laubmischwäldern in Europa weit verbreitet. Während die anderen Ginkgo-Arten ausstarben überlebte der Ginkgo biloba im asiatischen Raum.

Um 1730 kam der Ginkgo biloba wieder nach Europa.. Er ist sehr widerstandsfähig. So können ihm weder große Temperaturschwankungen noch Krankheiten oder Schädlinge etwas anhaben. Auch gegen sämtliche Formen heutiger Umweltverschmutzung zeigt sich der Ginkgo erstaunlich resistent. Deshalb wird er in vielen Großstädten an stark befahrenen Straßen angepflanzt. Wie widerstandsfähig der Ginkgo ist, zeigte sich besonders eindrucksvoll im August 1945 bei der Atombombenexplosion in Hiroshima: In einem Tempelbereich nahe dem Epizentrum der Explosion verbrannte ein Ginkgo-Baum fast vollständig. Doch schon im Frühjahr 1946 trieb er wie durch ein Wunder wieder grün aus – als erste Pflanze überhaupt.

Der Ginkgo kann über 1000 Jahr alt werden.